Guten Tag meine Damen und Herren,

mit einem leichten Plus beendete der Dax die Handelswoche. Zweimal überschritt er im Wochenlauf kurz die runde Marke bei 12.600 Punkten, konnte den Widerstand letztlich jedoch nicht überwinden und schloss knapp darunter. Am großen Bild hat sich somit nichts verändert.

Wie in den letzten Tagen und Wochen beschrieben, handelt es sich um eine „blutleere“ Bewegung nach oben. Die Großen nutzten diese also eher zu Abverkäufen, während die Kleinen gekauft haben. Dieses Muster haben wir in vergangenen Crashs genauso gesehen: Erst ein großer, „überraschender“ Abverkauf der Big Boys, die die Zeichen an der Wand erkennen, dann erklärt man den Kleinen, dass alles nicht so schlimm käme und dies die letzte Chance sei, billig an Aktien zu kommen. Seit Anfang April konnte der Dax so rund 800 Punkte zulegen. 

Weiterhin erhöhte Köperspannung im überreifen Markt

Erst bei Unterschreiten der vorhergegangenen Tiefs wird es  heftig, weil dann doch alle merken, dass es eben nicht nur eine kleine Korrektur war. Wie Sie wissen, kann man den großen Crash nicht vorhersehen, sondern muss die Lage aufmerksam beobachten und bewerten, um angemessen zu reagieren. Konzentration und die Absicherungen bleiben uns also erhalten. 

Wie reif der Markt ist, erkennt man auch an den Reaktionen auf gute Unternehmensergebnisse. Die Erwartungen sind dermaßen hoch, dass jede Firma abgestraft wird, die diese nicht noch deutlich übertrifft. Auch mit Blick auf die Konjunktur sehen wir hier einen Zyklus, der sich dem Ende zuneigt.

Die Zinsen auf 10-jährige US-Staatsanleihen sind inzwischen auch wieder an der neuralgischen Grenze bei 3% angelangt, die Spannungen im Interbankenmarkt sind weiter vorhanden und das chinesische Kartenhaus wankt. Auch einer der größten chinesischen Versicherungskonzerne musste wieder mit 8 Milliarden Euro vom Staat gestützt werden. Nach dem langen weltweiten Boom gehen die Wirtschaftsprognosen nun leicht zurück und es deutet sich immer mehr an, dass wir den Zenit überschritten haben. Diese Bewegungen, als Teil unseres Wirtschaftssystems, sehen wir seit Jahrzehnten: letztlich würgen steigende Zinsen den Boom ab. Und genau das erwartet uns jetzt wieder.

Bezeichnend! Jeff Bezos erhält Axel-Springer-Preis

Während vor der Tür die Arbeitnehmer und Gewerkschaften gegen die Preisvergabe demonstrierten, sagte Bezos -offiziell der reichte Mann der Welt- während der Preisvergabe: „Ich denke der Job von Journalisten auf der ganzen Welt ist, dass sie Menschen und machtvolle Institutionen hinterfragen…“ – hier möchte man ergänzen: „…und ihnen nicht mit Preisverleihungen in den Arsch kriechen und für sie die Lobbyarbeit übernehmen.“

Diese Veranstaltung ist einmal mehr ein Hinweis darauf, auf welcher Seite große Teile der Medien heute stehen – und das ist sicher nicht die Seite der Bürger oder der breiten Gesellschaft. Dazu passt auch, dass der vorherige Preisträger unser großer Datenfreiheitskämpfer Mark Zuckerberg war – Was für eine schöne neue Welt!

Bis wir in den nächsten Tagen erfahren, wie es mit dem Atom-Deal mit Irans sowie der plötzlichen Wiedervereinigungseuphorie in Korea weitergeht und was Frau Merkel, außer Küsschen-Küsschen sonst noch von ihrem Besuch im Weißen Haus zu berichten weiß, wünsche ich Ihnen an dieser Stelle ein entspanntes Wochenende.

Ihr

Dirk Müller

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